Vom Königssee zum Bodensee

Das Wetter war halbwegs vielversprechend und die Coronabedingungen ließen es halbwegs zu. Außerdem gab es ein gebrauchtes Velomobil zu kaufen bzw. zu besichtigen. Also zwei gute Gründe sich in den Zug zu setzten und nach Bayern zu fahren.

Das Wetter war zuverlässig: Morgens schien die Sonne, nachmittags kamen die Gewitter. Damit hätten wir das Zelt daheim lassen können. der einzige Tag, an dem wir es hätten nutzen können, wollte der Campingsheriff einen Test von uns. Hätten wir auch gemacht, aber er hatte keine da. Astrid war ja schon geimpft, aber der Handyakku war leer. Und nur potentiellen Kunden das kurze Laden des Handys zu erlauben geht gar nicht. Fassungslos über so viel Gastfreundschaft, von der Mann ja immerhin lebt, fahren wir weiter in nächste Dorf und bekommen unseren Test. Die Apotheke machte zwar keine mehr, aber als sie sahen, dass wir mit Fahrrad unterwegs waren holten sie mich rein und machten den Test. Als ich er erzählte, wo wir herkamen, drehte die gute Frau nur die Augen nach oben und sagte: „Mei…“

Ansonsten eine schöne Tour, wie aus dem Bilderbuch, manchmal einfach zu kitschig um wahr zu sein.

Mittelrheintour

Im Nachhinein betrachtet waren wir im September nur auf Tour. Begonnen haben wir mit einer Mittelrheintour. Mit Zug von Gießen aus nach Lahnstein ging es den Main entlang bis nach Mainz, wo wir ein Zimmer direkt am Rhein fanden mit fantastischem Blick aus dem Frühstückssaal auf den Rhein und in die Stadt.

Mit der Tour wiederholte ich eine Etappe der Eustaff, die ich vor 20 Jahren in einer Vollmondnacht gemacht habe.

Coronatouren 2020

Sternkreise um die Burg Gleiberg
Sternkreise um die Burg Gleiberg

2020 war kein gutes Reisejahr: Erst legte Corona alles lahm. Da die Campingplätze etwas weniger unter den Einschränkungen zu leiden hatten, zumindest wenn man Saisoncamper war, nahmen wir für den Sommer einen Saisonplatz an der Ulmtalsperre: Drei Wochen stationärer Campingurlaub, auch schon lange nicht mehr gemacht. Und wenn dann irgendwo, wo’s warm war. Mit Radfahren war es auch nicht weit her: Ich hatte mir kurz vorher das Schaltauge am Hinterbau verbogen und stellte die Kiste erst einmal in den Keller. Das Ersatzteil lag irgendwo in in einem LKW zwischen Tschechien und Österreich. Die Grenzen waren dicht, nicht ging mehr. Mit dem Mut der Verzweifelten hab ich dann mit einer großen Wasserrohrzange dann das ganze wieder gerade gebogen, einen neuen Umwerfer eingebaut und siehe da: Es lief. Dummerweise erst nach dem Urlaub. Ein paar ganz nette Bilder sind in 2024 trotzdem entstanden. Dieses hier entstand schon Ostern in einer sternklaren Nacht: Aus 50 Einzelbildern mit jeweils ca. 60 s Belichtung wurde dann das eine Bild mittels Software zusammengeführt.

01.09.2019 Florenz Val di Pesa

Endlich etwas Erholung für die Augen: Keine engen Gassen und Straßen, wenig Kultur außer Kulturlandschaft.

Nachdem ich noch einmal die Bilder gesehen habe, haben sich nur die Augen erholt, die Beine hatten trotz Motor doch einiges zu tun.

Finally some relaxation for the eyes: No narrow alleys and streets, little culture except cultural landscape. After I saw the pictures again, only the eyes relaxed, the legs had a lot to do despite the engine.

31.08.2020 Montepoli – Florenz

Wieder ein schöner Tag! Und der Dom war nicht geschlossen. Aber so voll und die Schlange so lang, das wir diese Kunst nur von Außen betrachtet haben. Dafür haben wir uns eine Villa der Medici angesehen. Da waren wir schnell durch. Außer einem Schlachtenbild mit ein paar Zinnsoldaten gab es nicht viel zu sehen. Auch die Architektur war nicht besonders. Aber immerhin war es nicht heiß…

Abends schlendert wir nur noch durch die Altstadt und folgten einem Restauranttip aus dem Reiseführer. Er enttäuschte nicht.

Another beautiful day! And the cathedral was not closed. But so full and the queue so long that we only looked at this art from the outside. For that we looked at a Medici villa from the inside. There we were quickly through. Apart from a battle scene with a few tin soldiers there wasn’t much to see. Also the architecture was not special. But at least it wasn’t hot…

In the evening we just walked through the old town and followed a restaurant tip from the travel guide. It did not disappoint.

30.08.2020 Pisa – Montepoli

Gefallerner Engel von Pisa

Irgendwie war der Urlaubsmodus noch nicht ganz hergestellt oder es ist einfach senile Bettflucht: Ich war wach und kein Mensch auf der Gass! Also nichts wir raus und den schiefen Turm noch ein mal ohne Menschen photografiert…

Nachdem es dann wieder schön warm war, ging es weiter am Arno entlang nach Motepoli.

Somehow the holiday mode was not quite established yet or it’s just senile bed-ridden: I was awake and there was nobody in the Street! So nothing we get out and take another picture of the leaning tower without people… After it the heat was on, we continued along the Arno to Motepoli.

29.08.2019 Pisa

Wand mit Graffity: Das ist unglaublich schön

Tja, jetzt wollte ich mal den verregneten Sonntag nutzen um endlich einmal den letzten Urlaub abzuschließen. Doch jetzt finde ich das Tagebuch nicht mehr. Na das wird sicher noch.

Auf jeden Fall ist klar, von wo die Bilder sind 😉

Well, now I wanted to use the rainy Sunday to finally finish the last holiday. But now I cannot find the diary anymore. Well that will surely come.

In any case it is clear from where the pictures are 😉

28.08.2019 Luca – Mairna diPisa


Von Luca nach Marina di Pisa. Auf dem Weg dorthin sahen wir schon den schiefen Turm. Im flachen Land eine markante Landmarke. Eigentlich wollten wir am Meer zelten. Aber der Platz war nur staubig und dreckig. Und mückig. Wir sind gar nicht abgestiegen sondern gleich wieder zurück auf den Platz, an dem wir zuerst vorbei sind. Mit hat das schattige Plätzchen so gut gefallen, das ich erst mal ein Mittagsschläfchen machte, Cappuccino trank und dabei das Tablet fit für’s Routing in Norditalien aktualisierte. Die andern sind an’s Meer.


Die Wegfindung heute war eher suboptimal. Entweder grober Schotter oder der Weg endete in der staubigen Pampa. Dazwischen noch die italienische Variante des Drängelgitters: Mehr Design als bei uns, aber genauso nervig.
Gestern in Luca eine schöne Kathedrale angesehen. Und in der Mittagshitze einen Turm bestiegen. Ganz langsam . Trotzdem geschwitzt. Zur Abkühlung im Café gesessen, ein kühles Bier getrunken und Leute angeguckt. Interessant wie sich Radfahrer und Fußgänger vertragen. Die Radfahrer hatten aber auch, ich nenne es mal italienische Sattelstellung: Am höchsten Punkt der Kurbel war der Oberschenkel mindestens waagrecht, manchmal zeigte er auch nach oben. Da kann man gut absteigen, beziehungsweise den Fuß auf die Erde stellen und warten bis der Fußgänger aus dem Weg ist.

Abends saßen wir dann am Meer, tranken Wein und sahen der Sonne während des Essens beim untergehen zu.

PS: DeepL übersetzt das Schild von 1956 wie folgt: Die im Raum verbrachte Zeit wird von der Geschäftsleitung erfasst. Zur Vermeidung von Zweifeln ist der Kunde verpflichtet, an der Kasse zu bezahlen. Zahlungen im Zimmer gelten als nicht gültig. Die Kunden sind verpflichtet, das oben Gesagte zu respektieren, um nicht das Risiko einzugehen, doppelt zu bezahlen.
Wieviel die ehrenwerte Geschäftsleitung kassierte kann hier abgeschätzt werden:

https://www.lexas.biz/waehrungen/lira/_media/800px-DEM_to_ITL.svg.png

27.08.2019 Montecantini – Luca

Nach den spartanischen Zeltnächten ist nun etwas Dekadenz angesagt: Wir übernachten im Puff! Also im ehemaligen. Da bekommt die Redewendung von schönen, sauberen Zimmern doch eine ganz besondere Bedeutung. Aber die verdorbenen Zeiten sind schon länger vorbei und das Haus dürfte mit wesentlich mehr Liebe renovierte worden sein, als in seiner vorherigen Bestimmung genossen wurde. Aber alles relativ. Vielleicht wurde es mit genau soviel professioneller Liebe saniert und eingerichtet wie vorher die Liebesdienste verrichtet wurden. Zumindest zeugen die Bilder in den Zimmern von viel Geschmack.

Nicht sonder viel Geschmack hatte das Frühstück auf dem Campingplatz: Müsli mit Wasser ohne Obst. Heute mit Milch und Joghurt schon deutlich besser. Eine weitere Steigerung war das Abendessen: Kaninchen und Muschel Spaghetti mit Knoblauch .

Kurz nach dem Start besichtigten wir eine kleine Kirche. Eine gute Gelegenheit, mal unsere Räder zu photographieren. Man weiß ja nie, wozu man es braucht.

Der Weg nach Luca hatte auch einige Abenteuer zu bieten: Ein kurzes Stück alte Römerstraße hatte es besonders in sich: Der mit schweisekopfgroßen Kieselsteinen gepflasterte Weg war ausgewaschen, manchmal lag der halbe Weg einen halben Meter und tiefer. Das brachte einen schönen ins Schwitzen und lockte die Moskitos. Manche sahen aus wie Tigermücken. In Luca hieß es dann erst mal ab in die Apotheke, Zeug kaufen und sofort anwenden.

After the Spartan tent nights, a little decadence is now the order of the day: We spend the night in a brothel! So in the former. There the saying of nice, clean rooms gets a very special meaning. But the rotten times are long gone and the house has probably been renovated with much more love than was enjoyed in its previous purpose. But everything is relative. Perhaps it has been renovated and furnished with as much professional love as the love services were done before. At least the pictures in the rooms show a lot of taste.

The way to Luca also had some adventures to offer: A short stretch of the old Roman road was particularly challenging: The path, paved with pebbles the size of a welding head, was washed out, sometimes half the way was half a meter and deeper. This made you sweat and attracted the mosquitoes. Some looked like tiger mosquitoes. In Luca it was time to go to the pharmacy, buy stuff and use it immediately.

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