25. 6. 18 Hamer Langset

Der letzte Tag unserer Tour. Und der Campingplatzmörder hatte wohl Ausgangssperre. Auf Schotterwegen geht es weiter. Aber Schotterwege auf hohem Niveau: Es sah fast so aus, als ob die Straßen regelmäßig gesprengt (mit Wasser) werden. Wenig Schlaglöcher, ab und zu Wellblech. Dafür durch ruhige Wälder mit sanften Hügeln. Bergab kann ich schön Fahrt aufnehmen und unten schön um die Kurve driften. Zum Glück kam niemand entgegen,…

In Morslogen erleben wir dann norwegischen Gigantismus pur: Oben aus dem Berg kommen die Röhren des Autobahntunnels aus dem Berg und gehen oben in die Autobahn über. Darunter liegt unser Radweg. Netterweise haben die Planer den Weg hoch zur Autobahn geführt, damit wir uns nach der Steigung stärken können. Auch norwegische Straßenplaner scheinen kein Rad zu fahren. Wir flüchten auf die Bundestrasse, auch recht breit ausgebaut. Irgendwann kommt der Radweg wieder runter und führt auf einer 5 m breiten, asphaltierten Straße direkt neben der Bundestrasse. Für die Fußgänger gibt es noch einen extra Weg, 2 m Breit. Dummerweise wurde wohl der Schnee im Winter auf die Fahrradstraße geräumt. Nur so können wir uns den 1 cm Splitt auf dem Radweg erklären. Rechts von uns wurde noch eine Eisenbahnlinie in den Granit gesprengt. Es gibt noch einige Unterführungen für uns Radler.

Wir bleiben erst mal auf der Bundestrasse und folgen nicht dem Radweg, obwohl er als Splittweg zum See führt. Irgendwie zu mühsam. Doch dann scheint sich der Belag in Asphalt zu verwandeln. Dummerweise hindern uns jetzt aber Geländer oder Bahnschienen daran, auf den Radweg zu wechseln.

Der Radweg wird teilweise von LED-Lampen beleuchtet. Interessant ist, das die Masten aus Edelrost sind. Um die richtige Rostfarbe zu ermitteln, wurden extra Witterungstests gemacht: An einer Straßenecke entdecken wir mehrere kleine Stahltafeln mit unterschiedlichen Rostfarben. Was es nicht alles gibt!

In Langset decken wir uns noch mit Tiefkühlessen und ein wenig Bier ein, fahren zum Campingplatz und bauen unser Zelt nah am Wasser auf.

22. 6. Dombås – Ringebu

Der Morgen ist kalt, wir ziehen so ziemlich alles an, was wir dabei haben. Packen es aber schnell wider ein. Der kalte Wind aus Norden hat aber auch einen Vorteil: Er bläst uns heftig in den Rücken und treibt uns an. Auf der Straße lagen bereits einige Äste. Der Weg führt teilweise über die E6 die recht gut ausgebaut ist. Trotzdem sind die Autos kein Problem. Auf einem Teilstück ging es bergab mit Rückenwind. Das Tal verengte sich auch noch so das der Wind noch stärker wurde und ich mit 60 Sachen dahinglitt. Gefühlt war es langsamer, da der Fahrtwind deutlich reduziert war. Echt krass. Astrid meinte hinterher, das das Stück für Fahrräder gesperrt war. Also ich hab‘ keine Schilder gesehen! Und es hat auch kein Auto gehupt. Aber die hupen sowie so nicht in Norwegen. Mit soviel Rückenwind schafften wir an diesem Tag über 100 km, und auf dem Tacho waren noch 3 Balken. Da sieht man mal wieder, das nicht die km entscheiden sondern wie lange man auf dem Bock sitzt. Nach 5 Stunden lässt der Spaß deutlich nach.

20. 6. -21. 6. 18 Trondheim

Wir bleiben ein wenig im „kalten“ und verregnetem Trondheim. So ist also „richtiges“ Norwegisches Wetter.
Die Jugendherberge ist voll, aber um die Ecke gibt es ein Studentenwohnheim. Im Sommer werden die Zimmer an Touristen vermietet. Wir sehen uns die Stadt an und ziehen zwischen den Schauern von Caffee zu Caffee. Dabei treffen auch unterwegs auf einen Fahrradlift. Mit dem rechten Bein stützt man sich auf einer Platte ab, drückt auf einen Knopf und wird einen Berg hoch geschoben. Das wäre das richtige für die Burg Gleiberg in Krofdorf. Wer es sehen will klickt hier:

Als Radfahrer hat ich bisher eher selten ein Parkproblem, aber das es auch anders geht, sieht man hier:

Bevor es weiter geht nach Dombås schauen wir noch in einem Freilichtmuseum vorbei.

16. 6. 18 Ålesund – Molde

Kleiner Zeitsprung: Heute ist der 25.10 2018 und ich schreibe weiter am Reisetagebuch.  Es zieht sich, bis man neben dem ganzen Alltag mal wieder Zeit findet das Reisetagebuch nachzutragen. Jetzt ist wieder eine Stunde vergangen, bis ich rekonstruiert habe, das wir am 14. 6. nicht Fahrrad gefahren sind sondern in der Hütte saßen und dann auf die Fähre gewartet haben. Gar nicht so einfach, so ein Reisetagebuch. Aber jetzt komme ich langsam wieder rein.

Der Weg nach Molde ist schön gemütlich. Ein paar Fähren tragen zur Entspannung bei. Bei bewölktem Himmel, milden Temperaturen kommen wir gut voran. In Molde liegt der Campingplatz direkt am Wasser. Und wieder ein Wahnsinnspanorama: Auf der anderen Seite ziehen die Berge steil nach oben, teilweise noch schneebedeckt. Aber die Berge sind nicht schroff, eher weich und mild.
Die Nacht verbringen wir gemütlich in einer kleinen Hütte .

Norwegen 2018

warum nicht? Aber dann 4 Wochen. Ok, Dann tragen wir  mal Urlaub ein. War ja noch genügend da aus dem letzten Projekt.

Ach so, mit dem E- Jive nach Norwegen? Die alte Liege war schon letztes Jahr in der Bretagne an der Grenze. Und jetzt die Schotterstraßen in Norwegen? Ob das Gut geht? Hm, eigentlich ist mal wieder Zeit für ein neues Rad. Und was geht besser im Gelände als zwei Räder? Drei. Also das Web wälzen, fast wäre es ein Scorpion aus Kriftel geworden. Aber dann rief ich Thomas Seide von Bike Revolution an. Vor ewigen Zeiten sind wir mal zusammen eine Etappe bei der Eustaff gefahren.  Aber das ist eine andere Geschichte. Nach zwei Stunden telefonieren  war ich überzeugt und bestellte das Wild one.  One wie o(h)ne Probefahrt. Aber die Geschichte hat mit Norwegen nur am Rande zu tun. Jetzt ist erst mal die Rede von der Fahrt nach Norwegen.