13. 6. 18 Førde – Brandø

Von Førde aus ging es dann entlang des Førdefjordes nach Veisend. Dort sollte um 16.15 eine Fähre abgehen. Die letzten km zogen sich und es wurde hügelig. Immer nur so kleine 20- 30 gemeine Meter hoch und runter. Unser Zeitpolster sinkt. Gegen Schluss nehme ich Astrids Tasche mit unserem Zelt und pack‘ sie mir irgendwie aufs Rad. Gar nicht so einfach ohne Gepäckträger. Bevor ich weiterfahre, kippe ich erst mal das Wasser weg. Unnötige anderthalb Kilo Ballast. Die Tasche Liegt auf meinen Beinen. Ich kann nicht sauber durchtreten, sondern muss die Beine nach außen drehen, damit die Tasche nicht runter fällt. Mit letzter Kraft kommen wir am Fähranleger an. Hier soll eine Fähre abgehen? Aber unsere schweigsamen Freunde sind auch schon da, also scheinen wir richtig zu sein.
das Schiff hat keine Rampe, also Gepäck runter, den Ausleger hatte ich schon vorher umgeklappt. Das Schiff liegt ein Meter unter dem Anleger. Ein Matrose nimmt das Rad an, Ich höre schon, wie der Rahmen auf der Reling langkratzt, die Farbe splittert – schließe die Augen. Aber zwei Oberarme wie Laternenmasten heben die Räder cool in die Luft, über die Reling auf das Deck. Selbst die Landung ist butterweich. Der Einstieg ins Schiff ist mit 45° etwas steil, Astrid fällt die gelbe Tasche noch runter. Ich glaub ja eher, das sie die der schweigsamen Radlerin hinterher geworfen, aber nicht getroffen hat.
Ganz so schweigsam sind die beiden dann doch nicht. Wir werden noch gefragt, wo wir hin wollen. Auf unsere Antwort, auf den Campingplatz vor Ort, sind wir wohl vollkommen unten durch. Sie verabschieden sich mit einem Ach ja und Tschüss und fahren weiter.  Mal sehen wo wir uns das nächste mal treffen. 

Der etwas wirr anmutende Track des Tages kommt daher, das die Fähre mehrere Inseln anfährt.

12. 6. 18 Flatheim – Førde

Weiter geht es nach Førde. Fast nur bergab, den kleinen 300er nehmen wir jetzt mit links.So hatte die „falsche Fähre“ ja doch ihr Gutes.
Kurz vor Førde machen wir Rast in einem kleinem Museum. Wir begnügen uns mit der Cafeteria, nach noch einem Freilichtmuseum steht uns nicht so der Sinn. Dieser Kultur-Snobismus rächst sich: Beim einräumen des Zeltes merke ich, das mein Rucksack noch im Museum liegt. Meine Gesamte Identität: Perso, Führerschein, Handy, Foto, Tablet, Brille ALLES! Kurz Astrid Bescheid sagen, das ich noch mal zurück muss und dann gib ihm! Natürlich geht es Bergauf, aber der Wind kommt von hinten. Den Regler auf Stufe 6 und Power. Zwischendurch fällt mir ein, das Norwegen ja nicht zur EU gehört. Waren die beim Schengen-Abkommen dabei? Wie wird dann die Einreise nach Deutschland? Mit meinem Niederrheinischem Migrationshintergrund? Ich seh‘ mich schon bei der deutschen Botschaft Ersatzdokumente beschaffen, Karten sperren. Das fahre noch schneller,  aber es hilft nichts. Schon geschlossen als ich ankomme. Also wieder zurück. Ich beruhige mich und hoffe, das der Rucksack vom Personal gefunden wurde. Wir gehen zur „Feier“ des Tages erst mal essen, Kruztrip nach Thailand.
Am nächsten Morgen packen wir zusammen, frühstücken gemütlich, vor 10 Uhr macht das Museum eh‘ nicht auf. Meine Große Tasche stelle ich an der Birke ab, unter der wir gezeltet haben. Im Museum weiß die nette Frau sofort Bescheid als ich zur Tür reinkomme. Sie hatte gestern kurz in den Rucksack geguckt und sie mit dem „very importent stuff“ beiseite gelegt. Ich grüble noch kurz, was das Personal in meinem Rucksack soll, bin aber heilfroh das alles gut gegangen ist.
Am Eingang zum Campingplatz kommen mir noch zwei Camper im VW-Bus entgegen, Hupen und winken. Sie dachten, ich hätte meine Tasche vergessen (sehe ich wirklich so trottelig aus? Wer sagt da ja?) und hätten sie beim Pförtner abgegeben. Der ist zum Glück da. Wir schwätzen noch ein wenig über mein Rad, und ich lass ihn eine Runde drehen. Am Tesla kommt er gerade noch ohne Schaden vorbei…
Auf dem Platz haben wir auch noch die Radler aus Færland. Immer noch nicht sehr gesprächig.

Neu

11. 6. 18 Gaularfjellet

Auf der Website von Hurtig Ruten sind die Fährhäfen in alphabetischer Reihen

Auf der Website von Hurtig Ruten sind die Fährhäfen in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt. Sehr sinnvoll für die Routenplanung. Irgendwann entdecke ich den Fahrplan. Die nordwärts gehenden Verbindungen kommen und gehen alle in der Nacht. Nicht so schlimm, es wird ja nicht wirklich dunkel. Also mit der lokalen Fähre um 11:35 nach Vadheim dann weiter zum Atlantik.
Aber es kam anders. Es fährt zwar eine Fähre um 11:35, aber an einem anderem Wochentag. Das merken wir aber erst, ein paar Minuten vor der Abfahrt der Fähre. Diese fährt nach Balestrand: Ein schneller, kurzer Blick auf die Karte. Keine langen Tunnel auf dem Weg nach Förde. Nur ein Berg mit starker Steigung. Kann gut gehen. Keine Zeit, darüber lange zu philosophieren, wir müssen auf’s Schiff. Die Fahrräder schieben wir noch durch den Gang zwischen den Sitzreihen da der nächste Ausstieg am Heck der Fähre ist. Auch mein Trike passt durch. Nicht ganz rückenschonend, da ich mich immer wieder bücken muss, um die Richtung zu halten um nicht an den Sitzen zu verkannten. Die 15 Minuten Fahrzeit sind dann auch schon rum und wir gehen in Balestrand wieder von Bord.
Das hätten wir auch einfacher haben können. Aber dann hätte ich meine Schuhe nicht nach Hause schicken können und den Adapter für Strom, den wir bisher nicht gebraucht haben und auch ein paar Gramm wiegt.
Da auf der Fähre keine Zeit mehr für eine Kaffee war holen wir das jetzt nach und schauen uns den Weg ein wenig genauer an. Der Pass hat 800 Höhenmeter. Wir sind jetzt auf null Meter. Das wird hart. Aber nur die harten komm‘ in Garten. Nur Weicheier Graben morgens den Garten um,  wenn es kühl ist. Wir haben uns die Mittagszeit auserkoren, damit es schön heiß wird. Wasser gab es genug am Wegessrand.
Oben am Pass scheint ein Wikingerschiff gestrandet zu sein. Wahnbilder der Hitze? Auch auf dem weiteren Weg nach oben ist nichts genaueres zu erkennen. Sehr seltsam. Endlich oben angekommen, haben wir die Passhöhe ganz für uns alleine. Das Wikingerschiff entpuppt sich als eine gewaltige Transformation von Öl in Beton, Hier wurden die norwegischen Ölmilliarden massiv in einer Aussichtsplattform angelegt. Ein Teil davon wird als Aufständerung für Solarmodule verwendet. Das dürfte die massivste, teuerste und ökologische unrentabelste PV-Anlage der Welt sein. Energierücklaufzeit bestimmt 1000 Jahre. Ein deutscher Rentnerbus, Norwegen in 8 Tagen fährt auf die Plattform. Sie steigen aus, der Busfahrer hat wohl auf dem Weg nach oben Kaffee gekocht und verteilt ihn nun. Ganz frech frag ich mal, ob es für zwei Radfahrer auch noch ein Kaffee übrig ist. Ist es, sogar mit Milch für Astrid.
Mit dem Kaffeebecher in der Hand schauen wir noch zwei greisen Playboys in Shorts zu. Süß, wie sie sich aus dem Porsche quälen. Schau’n wir mal, ob ich in dem Alter noch aus meinem Trike hoch komme. 
Als alle weg sind, machen auch wir uns auf dem Weg. Hier oben zu zelten scheint uns doch ein wenig frisch zu werden.
Es geht noch ein rund 15 Kilometer mit Wellen am See entlang, dann kommen die ersten Abfahrten, die ich mit 70 Sachen genieße, I Believe I Can Fly. Nach der Abfahrt geht es weiter durch ein Hochtal, der auf der Karte versprochene Campingplatz taucht nicht auf. Dafür ein paar Schilder zu Hütten. Astrid wartet dort, ich fahre noch ein Stück weiter und lande in einer alten, umgebauten Scheune. Diese wurde woanders abgebaut und hier aufgebaut. Das ist es, hier müssen wir heute Nacht schlafen. Ich hole Astrid ab und wir ziehen unsere Schuhe aus und gehen in den ersten Stock, unsere Sachen ins Zimmer stellen. Alles ist sehr liebevoll eingerichtet und dekoriert. Für die Kinder gäbe es noch alte Betten, zum zusammenschieben. Damit hat man Tagsüber ein wenig mehr Platz.


Die Küche ist im Haupthaus untergebracht. Hier ist alles mit altem Hausrat dekoriert. Very nice! Wie bleiben eine Nacht und bedauern, das die Wanderschuhe schon verschickt sind. Hier wäre ein Wandertag sehr interessant gewesen. Es gibt einen Wanderweg der 13 Wasserfälle miteinander verbindet.

10. 6. 18 Fjærland

Heute fast fahrradfrei. Mit der Fähre auf die andere Seite. Dann fast das Boot nach Fjærland zu den Gletschern verpasst. Ich sah es zwar kommen, dachte aber noch etwas Zeit zu haben um mit der neuen Kamera zu spielen. Dann packte ich die Kamera ein, aber wo ist Astrid? Sie war schon auf dem Anleger gewesen und suchte mich, ich suchte sie. Egal, wir trafen uns, aber wo war jetzt das Boot? Das hatte gar nicht angelegt, vermutlich weil keiner am Anleger stand. Wie auf den Witzbildern mit dem gestrandeten Seemann hüpften, winkten und schrien wir. Tatsächlich: Das Schiff drehte noch mal bei und nahm uns an Bord. 1 1/2 Stunden fuhren wir durch`s Fjord nach Fjærland. In dieser Zeit änderte sich die Farbe des Wassers von Blau nach Türkis ins Grüne. Wie wir im Gletschermuseum lernten, wird diese Farbveränderung durch den feinen Abrieb verursacht, der bei der Wanderung des Eises entlang des Berges entsteht. Das Eis schleift wie mit 8000er Schmiergel über die Steine und das Geröll. Mit dem Schmelzwasser landet dann der Abrieb im Gletschersee. Je nach Korngröße sinkt es unterschiedlich schnell zu Boden und verleiht dem See diesen Grandiosen Farbverlauf. Irgendwann taucht dann dieser Abrieb als schluffiger Ton oder toniger Schluff wieder auf.

Vom Museum aus ging es dann mit dem Bus zu zwei Gletschern. Von diesen fiel ein eisiger Wind ins Tal.
Zurück in Fjærland trafen wir noch einen Freak mit Rentiergeweih an der Lenkertasche und ein paar Fällen auf dem Gepäckträger. Die Fälle waren um einen Holzstamm (also einem Stück davon) gewickelt. Am Stamm schnitzte er. Was genau war nicht zu erkennen. Na, wenn man sonst kein Gepäck hat… Astrid hat sich mit Ihm unterhalten und meinte, er käme jetzt gerade aus Lappland, sei aber in Thailand mit dem Rad gestartet. Wer weiß.

Auf der Rückfahrt waren wir und die meisten anderen Touristen dann doch so müde, das uns die weiterhin imposante Berg- und Wasserwelt nicht von einem Nickerchen abhalten konnte.

Am Abend wälzten wir dann noch zwei Stunden die Karten und durchsuchten das Netz nach Fährverbindungnen. Von Alesund nach Trondheim Da muss es doch mehr geben. Gibt es auch, aber erst am nächsten Tag.

9. 6. 18 Hochgestapelt

Da hat der Routenplaner auf dem Tablet wohl ein wenig hochgestapelt, oder wie Janosch sagen würde, war er mal wieder ein kleines bisschen dumm gewesen: Es waren doch keine 1700 Höhenmeter. Digital gehen die Tunnel nicht durch den Berg sondern oben drüber. Die Tunnel auf diesem Abschnitt waren dunkel, aber nicht steil. Besonders dunkel waren sie beim reinfahren: Wir haben alle vergessen, die Sonnenbrille abzuziehen… In Australien soll es dafür extra Schilder geben…
Der Camping gestern war nicht so pralle. Stinkende Müllcontainer mit reichlich Fliegen direkt neben der Küche. Die Norwegischen Spagetti mit Dosenmakrele in Tomatensoße  haben trotzdem gut geschmeckt. Zum Nachtisch gab es dann noch geschenkte frische gefangene und geräucherte Makrelen. Mhm, waren die lecker! So saftige Makrelen habe ich noch nie gegessen. Bis die bei uns im Regal liegen, sind die wesentlich trockener. 
Leider erst gestern Abend geblickt, das heute am Sonntag die Fähren nur sehr früh fahren. Der Tunnel zu den Fähren ist 7,5 km lang und für Fahrräder offiziell verboten. (was sie ja noch reizvoller macht). Wir sind dann mit 2 Fähren nach Vic gefahren und dann auf einem herrlichen Campingplatz gelandet. Ich sitze bequem auf meinem Trike und schreibe. Es ist etwas frisch geworden und der Wind stärker.

Vor den Fähren mussten  wir noch durch 2 Tunnel mit 1600 bzw. 2000m Länge. Nur mit der funzeligen Stirnlampe schon etwas grusselig. Zum Glück ist nicht viel Verkehr. 
Heute Mittag gab es ein opulentes Mal aus geräuchertem Fisch, Kartoffelsalat, Brot, Bier und Jogurt. Aktuell sitzen wir bei Stücken (Teilchen) und Kaffee.

Unterwegs haben wir noch ein kleines, privates Museum am Wegesrand besucht. Ein älterer Herr öffnete uns die Tür und führte uns in ein Kabinett mit hunderten ausgestopfter Tiere. Am Anfang hat er verunfallte Tiere am Wegesrand aufgelesen und sie präpariert. Später wurden ihm von den Nachbarn ebenfalls Tiere gesammelt. Jetzt hat er ein ganzes Museum voll mit Tieren aus aller Welt. Hobbies gibt’s …

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7. 6. 18 Geruhsamer Tag

Nautesund Camping & Cabins

Eher ein geruhsamer Tag mit 50 km in 2:48. Etliche Höhenmeter gesammelt, aber heute Abend waren noch 2 Striche auf dem Display, trotz guter Unterstützung. Heute war Wellenreiten angesagt: Steile Abfahrten und machbare Gegenanstiege so dass man locker wieder hoch kam. Jetzt beißen irgendwie die kleinen Kribbelmücke, der Harz lässt grüßen.

Heute morgen war erst mal schrauben angesagt: Spur einstellen. Bis ich gerafft hab wie es geht, waren 2 Stunden vergangen. Ich hoffe, es ist besser geworden und die Reifen halten durch. Zumindest ist das Reibgeräuch weg. Abends gab es Schnitzel mit Erbsen und Sauerkraut. Wilde Mischung, aber lecker. 
Unterwegs beim letzten Laden für die nächsten 2 Tage versucht einen Zollstock zu kaufen. Hab’s gelassen. 99 Kronen (ca. 10 €) waren mir dann doch Zuviel? Wieviel der wohl in Deutschland kostet? Keine Ahnung, da kriegt man die Geschenkt…

6. 6. 18 Bergen – Nautesund

Irgendwie sind am Anfang (und zwischendurch) unsere Aufzeichnugnen etwas unvollständig. Und das Trcking per GPS funktioniert auch noch nicht so richtig, aber es wird besser.

Gut gestärkt sitzen wir auf der Terrasse des geschlossenen (was sonst?) Cafes des Campingplatzes. und schauen auf die Berge des Songneforden. Noch 45 km und wir sind am Anfang des Fordes. Wir schauen gerade, ob wir mit dem Schiff in das Ford und mit den Rädern zurück fahren oder beides komnbinieren.  Auf den Rädern haben wir 73 km zurückgelegt. Überall hat das Handy H oder H+. Am ANfang haben wir viele Höhenmeter gemacht. Leider funktioniert das Trcking auf dem Tablet noch nicht gescheit. Es zeichnet nur auf, wenn es eingeschaltet ist.  das gibt dann nur gerade Linien.
Die Landsschaft ist gigantisch Kitischig: Ein ford nach adm nächsten,, Kleine Hügel im Wasser. Die Berge lassen sich oft super runter rasen– ohen Stoppschild am Ende. Mit 60 runter und wieder rauf.
Auf einem Radweg neben der Straße habe ich zum Glück vorher gebremst: Auf der Brücke blieben Links und Rechts nur noch 5 cm Platz. So geübt bin ich dann doch noch nicht nach gut 1000 km auf dem Dreirad. 
Heute Abend haben wir noch ein Stück Föhre genommen. Ich hab bezahlt, Astrid hat sich geschickt auf dem Schiff rumgetrieben und ist schwarz gefahren. Nach der Fähre waren es noch 5 km bis zum Campingplatz. Schön wenn man dann noch 2 Balken auf dem Display des Ebikes hat und sich mit Stufe 6 zum Zeltplatz fahren lassen kann.

Die Rezeption ist nicht besetzt, aber es hängt eine Telefonnummer aus, die sogar deutsch spricht. Wir sollen das Geld und den Anmeldezettel in den Briefkasten werfen. Was? Kein Zettel da? Dann nur das Geld einwerfen.

Thomas (von Bike Revolution) hat sich gemeldet. Ich soll die Spur an der Sturzstange einstellen. Was ist die Sturzstange? Schaun wir mal. Bin gespannt, wo der nächste Baumarkt ist um einen Zollstock zu kaufen…

Spur einstellen: Die Vorderräder müssen zueinander ausgerichtet sein. Beim Auto stehen sie in der Regel mehr oder weniger Parallel bzw. in einer Line hintereinander. Beim Steintrike sollen die Räder vorne etwas enger stehen als hinten. Genauer gesagt 1 mm. Bei einer Messgenauikeit von 1% auf 830 mm Spurweite ist das schon eine Herausforderung…

5. 6. 18 Endlich auf Tour

Endlich auf Tour! Ich sitze hier in der Küche und koche Teewasser, im Hintergrund läuft blonde Musik. Seit Tagen scheint die Sonne, kein Regen, heute Morgen ist das erste Mal das Zelt vom Tau nass. oder ich bin früher aufgestanden als sonst. In Oslo und Bergen gibt es tolle Fahrradstraßen: Zweispurig, Mittelmarkierung und Richtungspfeilen. Geht die Fahrradstraße auf der anderen (Auto-)Straßenseite weiter, gab es sogar mal eine Ampel die bereits auf Grün stand. (Ob es Zufall war, weiß ich nicht). Ansonsten immer ein Zebrastreifen, an dem jedes Auto, Taxi oder Bus bereits hielt, wenn man nur mit dem Gedanken spielte, eventuell die Seite zu wechseln. Einziges Manko: Oft fehlen an den entscheidenden Stellen ein Schild, in welche Richtung es jetzt weitergeht.

Konsequenz: Wir suchen in verschiedenen Buchhandlungen nach Karten und entscheiden uns schließlich für einen Atlas. Schönes dickes Papier, solider Einband. Hat dann auch klaglos gehalten bis zum Ende der Tour. Es ist ein gute Ergänzung zur Karte auf dem Tablet. Hier verschwinden beim zoomen immer wieder die Ortsnahmen, die Campingplätze findet man nur in bestimmten Themes und dann nur im größten Zoom. Da geht die Orientierung schnell verloren…

Wir schauen uns noch ein wenig die Altstadt und den Fischmarkt an, dann geht es weiter

4. 6. 18 Auf nach Bergen

Karte mit Bahnstrecke Oslo Bergen
Karte mit Bahnstrecke Oslo Bergen

Die Verladung des Trikes in den Zug ging ohne große Probleme. Zum Glück wollte sonst keiner mit dem Fahrrad im Zug nach Bergen. Wäre sonst eng geworden im Abteil.

Trike im Gepäckabteil
Trike im Gepäckabteil

Bei der Fahrt über die Berge mussten wir leider feststellen, das sich der Plan, ein Stück auf dem Rallavyen zu fahren, nicht realisieren läßt. Der alte Arbetisweg der beim Bau der Schienen angelegt wurde, war zwar schon weitgehend abgetaut. Aber wenn der Weg direkt an den Lawinenverbauungen der Bahn vorbeiführte, lag dort der runtergerutsche Schnee oft 4 m hoch und schrägt. Wir haben es dann gelassen auszuprobieren, ob wir die Fahrräder über den Schnee ziehen kann und den Reiseführern gegglaubt. Dort stand überall, das der Rallavyen erst ab Juli zu befahren ist. Dann aber massenhaft,  wie die Massen an Leihrädern an den Bahnhöfen befürchten lassen. Aber was heißt schon massenhaft in Norwegen?