Auf dem Campingplatz Krokane Gard, essen wir erst mal und prüfen den Wetterbericht für heute. Es sieht schwer nach Regen aus. Wir lassen das mit dem Zelt und buchen eine Hütte. Kein Problem in der Vorsaison. Bald fänge es schwer an zu regnen und wir bereuen den Entschluss nicht. Heute Nacht geht es um 2:00 mit Hurtig Ruten nach Ålesund Dort soll es morgen weniger Regnen.
Wir dürfen etwas länger bleiben und müssen die Hütte erst um 14:00 verlassen. Wir treiben uns ein wenig in der Stadt rum und gehen Abends nobel essen. Das Essen ist sehr gut.Allerdings war der Fisch etwas zu salzig. Das hat hat man davon, wen man zu Hause kaum Salz an’s Essen wirft. Nach dem Nachtisch und einem Espresso zahlen wir und gehen ein Stockwerk tiefer ins Pup. Hier trinken wir jeder noch drei Bier. Draußen regnet es Bindfäden und wir überlegen, wie wir die restliche Zeit im Hafen zubringen. Um 1:30 ist Zapfenstreichen, wir kaufen nicht das Pub sondern zahlen nur unser Bier, ziehen uns schön warm an und fahren in den Hafen. Ich schiebe die paar Meter, da ich mir nicht sicher bin, ob die 0 Promille Grenze hier auch für Radfahrer gilt. Ich werde es nicht erfahren. Wir finden zwar keinen Wartesaal, aber immerhin ein Dach über den Kopf. Wir fragen uns, ob hier wirklich ein Schiff abgeht und ob wir an der richtigen Stelle sind. Einzig ein kleines Schild mit Infos von Hurtig Ruten haben wir gefunden. Very strange das Ganze. Wir laufen mal hierhin, mal dorthin, Fahren auch mal mit dem Rade ein Stück weiter. Aber außer das man durch böigen Regen auch nass wird, gewinnen wir keine neuen Erkenntnisse. Astrid frag irgendwann mal zwei Frauen, die mit dem Auto angekommen sind, ob hier das Schiff abgeht. Selbstverständlich, was für eine Frage. Irgendwann (eigentlich nur mit 15 Minuten Verspätung, taucht das Schiff tatsächlich auf. Das Tor wird aufgeschlossen, das Schiff legt an. Die Laderampe geht runter und wir fahren an Bord. Einchecken geht ohne Probleme. Die nette Servicefrau gibt uns noch den Tip, in die Aussichtskanzel zu gehen. Da gebe es auch ein paar Sofas zum schlafen. Also alles easy, vergiss deine German Angst.
Irgendwann höre ich ein infernalisches Geräusch. Es dröhnt wie ein Staubsauger mit Tecnomusik. Und tatsächlich. Im Zwielicht kommt ein Mädel mit einem Staubsauger auf dem Rücken und voll aufgedrehter Muke im Kopfhörer daher. Ich dämmere wieder weg um kurz darauf durch einen Schlag geweckt zu werden. Was war das? Und wieder: Das Schiff hebt sich und fällt erneut gefühlte 10 Meter nach unten. Notausgang, Schwimmweste? Nö, wir sind auf dem offenen Atlantik, es stürmt gewaltig und wir kämpfen uns durch die Wellen. Ich verlasse den Panoramasitz und versuche mein Glück auf dem Sofa. Aber liegen verbessert meinen Zustand auch nicht wirklich. Ok, die Tüten liegen in Griffnähe und ich halte mich noch einen Moment daran fest, in der Hoffnung mir nicht das Abendessen noch mal durch den Kopf gehen zu lassen. Aber es hilft nichts, doch zum Glück hat der Fisch den Magen schon passiert. Aber trotzdem eckelig. Irgendwann schlafe ich ein und wir kommen wieder in den Schutz der Schären. Astrid hat von allem nichts mitbekommen und geht noch an Bord frühstücken. Ich warte lieber noch ein bisschen und wir fahren erst mal zu Jugenherberge.
Das GPS im Tablet habe ich leider erst später eingeschaltet, so das etwas vom Start der Reise fehlt.