Weiter geht es nach Førde. Fast nur bergab, den kleinen 300er nehmen wir jetzt mit links.So hatte die „falsche Fähre“ ja doch ihr Gutes.
Kurz vor Førde machen wir Rast in einem kleinem Museum. Wir begnügen uns mit der Cafeteria, nach noch einem Freilichtmuseum steht uns nicht so der Sinn. Dieser Kultur-Snobismus rächst sich: Beim einräumen des Zeltes merke ich, das mein Rucksack noch im Museum liegt. Meine Gesamte Identität: Perso, Führerschein, Handy, Foto, Tablet, Brille ALLES! Kurz Astrid Bescheid sagen, das ich noch mal zurück muss und dann gib ihm! Natürlich geht es Bergauf, aber der Wind kommt von hinten. Den Regler auf Stufe 6 und Power. Zwischendurch fällt mir ein, das Norwegen ja nicht zur EU gehört. Waren die beim Schengen-Abkommen dabei? Wie wird dann die Einreise nach Deutschland? Mit meinem Niederrheinischem Migrationshintergrund? Ich seh‘ mich schon bei der deutschen Botschaft Ersatzdokumente beschaffen, Karten sperren. Das fahre noch schneller, aber es hilft nichts. Schon geschlossen als ich ankomme. Also wieder zurück. Ich beruhige mich und hoffe, das der Rucksack vom Personal gefunden wurde. Wir gehen zur „Feier“ des Tages erst mal essen, Kruztrip nach Thailand.
Am nächsten Morgen packen wir zusammen, frühstücken gemütlich, vor 10 Uhr macht das Museum eh‘ nicht auf. Meine Große Tasche stelle ich an der Birke ab, unter der wir gezeltet haben. Im Museum weiß die nette Frau sofort Bescheid als ich zur Tür reinkomme. Sie hatte gestern kurz in den Rucksack geguckt und sie mit dem „very importent stuff“ beiseite gelegt. Ich grüble noch kurz, was das Personal in meinem Rucksack soll, bin aber heilfroh das alles gut gegangen ist.
Am Eingang zum Campingplatz kommen mir noch zwei Camper im VW-Bus entgegen, Hupen und winken. Sie dachten, ich hätte meine Tasche vergessen (sehe ich wirklich so trottelig aus? Wer sagt da ja?) und hätten sie beim Pförtner abgegeben. Der ist zum Glück da. Wir schwätzen noch ein wenig über mein Rad, und ich lass ihn eine Runde drehen. Am Tesla kommt er gerade noch ohne Schaden vorbei…
Auf dem Platz haben wir auch noch die Radler aus Færland. Immer noch nicht sehr gesprächig.